Mit tiefer Trauer und großer Bestürzung hat die Schulgemeinschaft des Stadtgymnasiums vom plötzlichen und unerwarteten Tod unseres ehemaligen Kollegen Horst Markowski erfahren.

Herr Markowski wurde 1948 in Rotenburg geboren und trat am 1. Februar 1977 seinen Dienst am Stadtgymnasium an. Über mehr als drei Jahrzehnte hinweg prägte er das Leben unserer Schule als Lehrer für Deutsch und Geschichte in besonderer Weise. Mit seiner Liebe zu Sprache und Geschichte verstand er es, seine Schülerinnen und Schüler zu begeistern und für seine Fächer zu gewinnen. Sein Unterricht war geprägt von Tiefgang, großem Wissen und einer spürbaren Leidenschaft für Bildung und Menschlichkeit.

Horst Markowski war ein Lehrer, der weit über das Unterrichten hinaus wirkte. Als Mitglied des Lehrerrats und als SV-Verbindungslehrer setzte er sich mit großem Verantwortungsbewusstsein für die Belange der Schülerschaft und des Kollegiums ein. Er gestaltete das Schulleben mit Engagement und Herz. Auch außerhalb des Unterrichts brachte er sich ein – ob beim Fußballspielen in der Lehrermannschaft oder beim Kegeln mit Kolleginnen und Kollegen.

Als Herr Markowski vor 18 Jahren einen schweren Schlaganfall erlitt, stand sein Leben für einen Moment still. Doch mit beeindruckender innerer Stärke und unbeugsamem Willen kämpfte er sich zurück – ins Leben und in seinen Beruf. Trotz einer bleibenden körperlichen Beeinträchtigung unterrichtete er bis zu seiner Pensionierung am 19. Juli 2013 mit großem Einsatz und tiefer Überzeugung. Schon früh arbeitete er mit digitalen Hilfsmitteln und nutzte seinen Laptop im Unterricht – lange bevor die Digitalisierung an Schulen selbstverständlich wurde.

Auch nach seinem Ruhestand blieb er dem Stadtgymnasium eng verbunden. Mit großer Freude und Hingabe sang er im Projektchor unserer Schule – seinem, wie er selbst sagte, „geliebten Chor“. Keine Probe ließ er sich entgehen. Musste er doch einmal fehlen, entschuldigte er sich schon Wochen vorher, weil es ihm so schwerfiel, nicht dabei zu sein. Er war eine verlässliche, konstante Größe im Bariton/Bass, geschätzt für seine Musikalität, seine Offenheit und sein Interesse auch an modernen musikalischen Beiträgen.

Horst Markowski genoss nicht nur das Singen, sondern auch die Gemeinschaft. Bei den Proben freute er sich auf die Pausen, gönnte sich eine kleine Süßigkeit und ein freundliches Gespräch mit anderen Sängerinnen und Sängern. Im Chor war er überaus beliebt – für seine Warmherzigkeit, seine Zuverlässigkeit, seinen feinen Humor und seinen Ehrgeiz. Auch die Schülerinnen und Schüler, die mit ihm sangen, bewunderten ihn und schätzten sein offenes, herzliches Wesen.

In besonderer Erinnerung bleibt die Rede einer Schülerin bei der Abiturfeier vor seiner Pensionierung. Sie sprach davon, wie sehr Herr Markowski seine Schülerinnen und Schüler für seine Fächer begeistern konnte, wie tief sein Wissen war und wie sehr er als Lehrer und Mensch verehrt wurde. Diese Worte beschreiben ihn bis heute treffend!

Mit Horst Markowski verliert das Stadtgymnasium einen herausragenden Pädagogen, einen klugen, warmherzigen und aufrichtigen Menschen und einen treuen Freund. Sein Wirken wird in unserer Schulgemeinschaft fortleben – in den Erinnerungen all jener, die ihn kannten, mit ihm lernten, arbeiteten und sangen.

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.

Im Namen der gesamten Schulgemeinschaft

Stefanie Klimasch

(Schulleiterin)