Erasmus+

Europa erleben und gestalten: Das Erasmus+ Programm am StG

Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Unsere Schule nimmt seit nunmehr acht Jahren an Projekten in dem Bereich der Strategische Partnerschaften teil. Hier werden Innovationen und gemeinsamen Initiativen zur Förderung der Zusammenarbeit, des wechselseitigen Lernens und des Erfahrungsaustauschs unterstützt.  Die Leitideen des Erasmus+ Programms zielen auf die Ausschärfung eines Bewusstseins der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrenden als aktive Bürger am europäischen politischen und sozialen Entwicklungsprozess teilnehmen zu können und zu müssen. In diesem Sinne sollen Kompetenzen ausgebaut werden, die zu einem konstruktiven Umgang mit kulturellen, ethnischen und sozialen Divergenzen anleiten. Dabei stehen die demokratischen Werte und die fundamentalen Menschenrechte im Fokus. Es geht darum, diese Rechte und Grundideen zwischenmenschlichen Umgangs in konkreten Situationen herauszuarbeiten, zu diskutieren die Notwendigkeit zur Etablierung des europäischen Gedankens und zur Wahrung von Frieden und Gerechtigkeit zu erfahren.

Die Umsetzung dieser Leitideen in Erasmus + Programmen fängt im Kleinen in den Strategischen Partnerschaften an: Gemeinsames Lernen und gemeinsames kreatives Handeln in der Situation internationaler Workshops, die von den teilnehmenden Schulen ausgerichtet werden, kann ohne die konstruktive Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit kultureller, sozialer, politischer und sprachlicher Vielfalt nicht gelingen. In der gemeinsamen Arbeit werden die Schranken überwunden und Annäherungsprozesse initiiert, die Vorurteile und Selbstbildnisse zuvor aufgebaut haben könnten.

Das Leitprogramm unserer Schule ist eng mit den Zielvorstellungen des Erasmus+ Programmes verknüpft. Deshalb werden viel Engagement und Arbeitszeit in die Teilnahme an Erasmus+ Projekten investiert. Im Moment läuft das fünfte Erasmus+ Projekt in Folge.

2019 – 2022: Humans First

2018 – 2020: Home is Where the Art is

2016 – 2018: ROMY (naturwissenschaftliche Workshops: Stadtgymnasium als antragstellende Schule)

2014 – 2016: SPACES (naturwissenschaftliche Workshops: Stadtgymnasium als antragstellende Schule)

2012 – 2014: Heart Expedition (naturwissenschaftliche Workshops und Forschungsreise)

2010 – 2012: EAF: European Art Festival (Musisch – künstlerische Workshops)

Frau Dr. Horstendahl

Frau Dr. Horstendahl

Ansprechpartnerin

Erasmus+ Projekt 2018-2020: HOME IST WHERE THE ART IS

Bericht über den Verlauf von “Home is Where the Art is”

Ein etwas anderer Bericht – poetisch und mit sehr persönlichen Eindrücken:

Wir werden immer schneller, fliegen immer höher. Das Flugzeug durchbricht eine Wolkendecke, die sich sofort in eine Eiswelt verwandelt. Weiße, glitzernde Wellen schleichen sich ihren Weg hoch zu mir und kitzeln mein Gesicht, als wir das Meer überqueren. Langsam ist auf dem tiefen Grund ein Flickenteppich zu erkennen, dessen Teile aus Seen und Wiesen, Häusern und Feldern bestehen.Wir sind angekommen. Kaum haben wir uns am englischen Flughafen umgeschaut, da sitzen meine Mitschüler und ich schon im Bus- aber wir sind nicht allein. Die holländischen Teilnehmer des EAF steigen ein und wir lächeln uns schüchtern zu, winken zaghaft zum Gruß. Der Bus fährt los, und mit jeder Minute, die verstreicht, wandert die Sonne mit uns, bis sie sich hinter den Ästen der Bäumen versteckt, und schließlich gänzlich verschwunden ist. Bei unserer Ankunft am Campus der University of East Anglia in Norwich ist es stockdunkel. Nur die Osterglocken vor dem Gebäude, die Sternen am Himmel gleichen, leuchten gelb in der Nacht. Müde erreichen wir unsere Zimmer, wünschen unseren Freunden einen guten Schlaf und legen uns zu Bett. Obwohl die Reise anstrengend war, können wir den nächsten Tag kaum abwarten und schlafen voller Vorfreude ein.

Am folgenden Morgen sitze ich das erste Mal in meinem Leben in der Cafeteria einer High School, der Northgate High School in Dereham, einen Teller mit Würstchen, Toast, Bohnen und Eiern vor mir. Mein erstes English Breakfast, nach einer Begrüßung von Mr. Mason, dem Schulleiter, und Mrs. Brooks, der EAF-Organisatorin. In ihrer Willkommensrede erklären sie, was uns an diesem Wochenende erwartet, und dass unser erster Tag mit einem Ausflug nach Norwich, einer Stadt in der Nähe, startet.

Und wie wir später selbst erleben, ist Norwich wunderschön. Ich erblicke eine englische Telefonzelle, die in ihrer roten und ranzigen Verwitterung doch noch etwas Magisches, Vertrautes ausstrahlt. Es ist, als erzähle jeder schmuddelige Fleck, jeder Teil des splitternden Lacks die Geschichte jener Menschen, welche sich in die kleine Kammer gewagt haben, es ist, als würden  die verschmierten Schliere der Fensterscheiben einen dazu einladen, ihnen zuzuhören. Auch der Markt wirkt geheimnisvoll. Wegen der Dächer ist das Gerede der Leute und das Licht im Labyrinth aus Gängen und Ständen, aus glitzerndem Schmuck und Steinen, aus duftenden Kuchen und federweicher Kleidung, gedämpft. Wenn man die Verzweigungen entlangläuft, sich treiben lässt, bis man sich verirrt, muss man nur den Sonnenstrahlen folgen, um seinen Weg zurückzufinden zu den lauten, verschwimmenden Gesprächen, zu dem sanften Vogelgesang. Wir gehen weiter, und irgendwann steht eine riesige Shopping-Mall vor mir. Mit meinen Freunden traue ich mich hinein, und ich bemerke sofort, wie freundlich die Menschen hier sind. Sie reden mit uns wie zu Familienmitgliedern, helfen uns, machen Witze und eine Frau singt und tanzt sogar mit mir zu meinen Lieblingsliedern.

Doch so schön wie dieser Tag auch war, er endet ebenfalls mit einer Busfahrt zurück zum Campus, wo wir vor lauter Müdigkeit direkt ins Bett fallen. Den nächsten Tag verbringen wir in unseren Workshops. Weil meiner Fotografie ist, finde ich mich in einem Mini-Bus, der extra für die High School ist, wieder. Wir sind eine kleine Gruppe, bestehend aus zwei Projektleitern, englischen, bulgarischen, holländischen und deutschen Schülerinnen und Schülern. Unser Ziel ist es, sechs verschiedene Küstenabschnitte  zu besuchen und mit unseren Fotos den Unterschied zwischen armen und reichen Gegenden, zwischen der Perspektive eines Besuchers und eines Einwohners aufzuzeigen. Besonders beeindruckend ist die Aussicht, die uns in Cromer empfängt: Von der Stadt aus gesehen liegt der Strand tief unten, sodass man ewig weit ins Meer blicken kann. Sprudelnde Wellen tanzen ihren schaumigen Tanz, greifen gleich salzigen Händen nach dem Ufer, nur um sofort loszulassen und wieder als Teil des Tanzes zu zergehen. Sanft streifen Möwen die Wasseroberfläche, welche durch das verschwindende Sonnenlicht in ein zartes rosa getaucht ist. Der Horizont verblasst im Himmel.

Genauso schön sind die anderen Orte, an denen wir vorbeikommen. Die Klippen, die alte, heruntergekommene Häuser tragen und deren Fall ins Meer angehalten worden ist. Eine Kirmes, bunt und leuchtend wie ein Phantsiewesen, aber einsam und verlassen. Eine Seelöwenfamilie, die so nah am Strand bei den Menschen liegt, dass es scheint, als genieße sie die Aufmerksamkeit der sie Fotografierenden. Ein Leuchtturm, der in den Sonnenstrahlen wie ein Sänger im Licht von Scheinwerfern aussieht. Aber die Sonne geht bald unter, und wir fahren zurück zur Northgate High School, wo uns eine Disko erwartet. Einzig gelbe, grüne, pinke und rote Lichtflecken wirbeln durch die sonst dunkle Halle, Menschen singen und tanzen und es wird Pizza geteilt. Zum Schluss verabschiedet sich der DJ mit einem letzten Lied, und ehe wir uns versehen, ist der Tag auch schon vorbei und wir sind zurück am Campus.

Den nächsten Vormittag verbringen wir damit, unseren Projekten den letzten Feinschliff zu geben. Danach werden wir von englischen Schülern, die zur High School gehören, eingeladen, mit ihnen nach Hause zu gehen oder die Gegend zu erkunden. So kommt es, dass ich meinen ersten britischen Tee trinke, sehr leckeren Kuchen und ein typisch englisches Abendessen esse und einen witzigen Spielenachmittag erlebe. Wir fahren  wieder zur Schule und warten vor der Bühne in vielen Sitzreihen auf die Präsentationen der verschiedenen Workshops. Als das aufgeregte Gemurmel langsam verblasst, steigt die Theatergruppe auf die Bühne. Mit ihren lustig dargestellten Alltagssituationen Zuhause bringen sie alle Zuschauer zum Lachen. Es folgen zwei Kunstprojekte. Das Eine hat einzigartige Masken und hübsch bemalte Hände aus Gips hergestellt. Das andere  präsentiert ihren Baum aus Pappmasche, der Familie und somit Heim darstellen soll. Meine Mitschüler, Leiter und ich stellen unsere Fotos vor und erklären ihre Bedeutung. Die Tänzer und Tänzerinnen legen mit ihrer perfekten Choreografie einen wunderbaren Auftritt hin. Die Musikgruppe singt und spielt zu einem fesselnden, tief berührenden Stück, das sie selbst geschrieben hat.

Darauf folgt die Abschiedsrede von Mrs. Brooks, Mr. Mason und vielen weiteren Mitwirkenden des EAFs. Sie sagen, wie beeindruckend die Ergebnisse der Workshops sind, dass wir dieses Wochenende nie vergessen und dass die neuen Freundschaften immer erhalten bleiben werden. Wir verabschieden uns von unseren Freunden, wünschen ihnen eine gute Heimfahrt und fahren selbst zurück. Wir werden immer langsamer, fliegen immer tiefer. Das Flugzeug kommt dem Boden immer näher, und mit einem Ruck landen wir. Deutschland scheint so wie vorher zu sein, doch unser Blickwinkel hat sich erweitert. Das European Art Festival hat uns gezeigt, wo wir nach der Kunst suchen können, und dass wir, wenn wir sie erst einmal gefunden haben, dort wie Zuhause mit offenen Armen empfangen werden- Home Is Where The Art Is.

(von Jordan Shaida Javid Nezad, zur Zeit des Projektes Klasse 9a)

Erasmus+ Projekt 2016-2018: ROMY

Teilnehmende Schulpartner im Projekt ROMY:

An unserem Projekt sind ein Gymnasium in Riva am Gardasee (Italien) und ein Gymnasium in Malmö (Schweden) beteiligt. Es steht also Besuch aus Malmö und Riva an, sowie auch Besuche unserer Schülerinnen und Schüler in Malmö und Riva.

An diesen Begegnungen können insgesamt 24 Schülerinnen und Schüler vom Stadtgymnasium teilnehmen. Alle Schülerinnen und Schüler nehmen an dem Teilprojekt in Dortmund teil, jeweils 12 Schülerinnen und Schüler haben die Gelegenheit, an dem Teilprojekt in Malmö und an dem Teilprojekt in Riva teilzunehmen. Jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer nimmt einen Gast bei sich in der Familie für das Teilprojekt in Dortmund, das in der Zeit vom 28.05.-03.06.2017 stattfindet, auf.

Worum geht es in ROMY?

Das Thema des aktuellen Projektes lautet “ROMY”: Responsibility for me and you. Es geht um die Verantwortung für das eigene Leben und Lernen sowie für die Gesellschaft. Der Fokus liegt auf naturwissenschaftlichen Problemstellungen. Die zwei zentralen Themen lauten Transhumanismus und Weltbilder: Unter „Transhumanismus“ wird in erster Näherung der wissenschaftliche Versuch verstanden, die Grenzen des Menschseins zu überwinden. Unterthemen sind: Gentechnologie, Künstliche Intelligenz und Robotik. Bei der Thematik „Weltbilder“ stehen die kosmologischen und astronomischen Weltbilder und deren Wandel von der Antike bis in die Gegenwart im Vordergrund. Welchen Einfluss haben naturwissenschaftliche Weltbilder auf unseren Alltag? Wie beeinflussen gesellschaftliche Denkweisen naturwissenschaftliche Theorien? Alle Unterthemen weisen vielfältige Facetten auf. Die Schülerinnen und Schüler sind aufgefordert, ihre Interessen und ihre Neugier bei der Wahl ihrer Arbeitsthemen zu verfolgen.  Dabei soll auch auf andere Perspektiven wie z.B. die philosophische, sozialwissenschaftliche oder künstlerische Perspektive Bezug genommen werden. Diesen gestalterischen und thematischen Freiraum in der Auseinandersetzung mit den Problemstellungen gilt es kreativ und selbstständig zu nutzen. In diesem Sinne werden die Teilnehmenden vom Erasmus-Team begleitet. Es werden Strategien des selbstregulierten Lernens vorgestellt und Unterstützung bei der Umsetzung dieser Strategien angeboten. Dieses Heranführen an das wissenschaftliche Arbeiten kann gleichzeitig als gute Vorbereitung auf die Facharbeit gesehen werden.

Was bedeutet die Teilnahme an ROMY für die Schülerinnen und Schüler?

In der Vorbereitungsphase zu einem Teilprojekt wird von den betreuenden Lehrenden des Projektes eine Art Kolloquium/Arbeitstreffen ausgerichtet, das vierzehntägig stattfinden wird und eine regelmäßige Teilnahme verpflichtend ist. In dieser AG haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit der jeweiligen Thematik des Teilprojektes vertraut zu machen und sich mit anderen Mitschülerinnen und -schülern auszutauschen. Dabei sollen die Strategien des selbstregulierten Lernens Beachtung finden und eingeübt werden. Dazu muss ein Fragebogen ausgefüllt und ein Arbeitstagebuch/Portfolio angelegt werden, in dem das Tun, Denken und Fühlen der Teilnehmenden aufzeichnet. Den Abschluss dieser Phase bildet eine Präsentation eines Produktes im Plenum. Spätestens diese Präsentation muss in englischer Sprache gestaltet werden.

Bericht über den Verlauf von ROMY:

Startschuss des Projektes war der 1. September 2016. Relativ zügig nach der Bekanntgabe der Projektfreigabe fand ein Treffen der Organisatoren der beteiligten Schulen in Dortmund statt. Es wurden die Termine, die Abfolge der Projektaktivitäten, die Orte und die Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler festgelegt.

Abfolge und Themen der Teilprojekte:

  1. Teilprojekt in Dortmund vom 28.05. – 03.06.2017
  • Thema “Transhumanismus” aus biologischer und physikalischer Sicht
  • Produkt: Plakate
  • Vorstellung in der Schulgemeinschaft: Poster-Session am letzten gemeinsamen Schultag des Teilprojektes
  1. Teilprojekt in Riva vom 08.10. – 14.10. 2017
  • Thema “Weltbilder in der Astronomie”
  • Produkt: Kurzgeschichte
  • Vorstellung in der Schulgemeinschaft: Lesung der Kurzgeschichten, die sich um die wissenschaftliche Weltbilder aus verschiedenen Jahrhunderten drehen, am letzten gemeinsamen Schultag des Teilprojektes
  1. Teilprojekt in Malmö vom 11.03. – 17. 03. 2018
  • Thema: Philosophische Betrachtungen zum Tranhumanismus
  • Produkt: Film
  • Vorstellung in der Schulgemeinschaft am letzen gemeinsmen Schultag: Filmpräsentation

Obwohl dem Stadtgymnasium nur die finanzielle Unterstützung für 5 Schülerinnen und Schüler pro Aktivität zugesichert wurde, wurde beschlossen, dass zu jedem Treffen im Gastland 12 Schülerinnen und Schüler eingeladen werden sollten. Da heißt es sparen! Bei einer „Sparmaßnahme“ haben die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern die Organisation der Aktivitäten tatkräftig und mit viel Liebe unterstützt: Sie nahmen die schwedischen und italienischen Schülerinnen und Schüler in ihren Familien auf. Das wurde von allen Beteiligten als ein Gewinn gesehen! So funktioniert Europa!

  1. Teilprojekt in Dortmund vom 28.05. – 03.06.2017

Workshop:

Schon gleich am ersten Morgen begann die intensive Arbeitsphase in internationalen Teams. Nachdem eine grobe To-do-Liste abgeglichen wurde, startete die Arbeit der Gruppen an den Produkten, die innerhalb der Woche erstellt werden sollten: Plakate, die nach wissenschaftlichen Kriterien zu den folgenden Themen erstellt werden sollten:

  • Designer – Babys
  • Gentherapie
  • Genmanipulation
  • Ethische Aspekte der Genmanipulation
  • Optimierung in unbekannte Gebiete
  • Schönheitsindustrie
  • Doping
  • Was ist menschlich?
  • Künstliche Intelligenz
  • Robotik/Biotronik
  • Simulation menschlicher Denkprozesse
  • Reales vs. virtuelles Leben?

Das „Pensum“ für den ersten Tag wurde bei hohen Temperaturen so zügig, wie das Internet am Stadtgymnasium es zuließ, abgearbeitet, denn im Anschluss lockte das Westfalenbad! Und so verlief die ganze Woche: es war eine schöne, bunte Abwechslung zwischen konzentrierter Arbeit und gemeinschaftlicher Entspannung.

Rahmenprogramm:

Das gemeinschaftliche Projektprogramm bezog sich aber nicht nur auf den Workshop, sondern auch auf den Besuch wissenschaftlicher Institute. So stand am Mittwoch eine Fahrt nach Jülich zum Deutschen Forschungszentrum an. Es gab geführte Besichtigungen und verschiedene Vorträge zum aktuellen Stand der Forschungsgebiete, die in den Bereich des Transhumanismus fallen. Auf der Rückfahrt wurde ein Halt in Köln eingelegt. Nach einer kleinen Besichtigung der Kölner Altstadt traf man sich in einem traditionellen Restaurant zu einem gemeinsamen Abendessen. Des Weiteren verbrachte die Gruppe einen Vormittag am Max-Planck-Institut für molekulare Biochemie in Dortmund. Ein ehemaliger Schüler des Stadtgymnasiums hatte eine interessante und vielfältige Vortragsreihe zu aktuellen Forschungsthemen zusammengestellt und dafür viele Kolleginnen und Kollegen gewinnen können, die nicht nur mit viel Herzblut über ihre Forschung sprachen, sondern uns auch einen Einblick in das Leben und den Werdegang einer Naturwissenschaftlerin/ eines Naturwissenschaftlers gaben.

Nach einem aufregenden Arbeitsnachmittag – die erstellten Poster wurden dem Plenum der internationalen Gruppe vorgestellt, gegebenenfalls überarbeitet und die Dateien zum Kopie-Shop übermittelt – hatten wir uns einen spaßigen Abend auf der Bowlingbahn redlich verdient.

Präsentation der Produkte:

Am Freitag wurde dann die Poster-Ausstellung im Foyer der Aula eröffnet. Schulklassen – vornehmlich der Oberstufe – waren eingeladen worden, die Plakate zu studieren und Fragen an die fachkundigen internationalen Teams zu stellen.

Nach einem Grillabend im Innenhof des Schulgebäudes verabschiedeten sich die internationalen Schülerinnen und Schüler voneinander, da es am nächsten Tag wieder nach Hause ging. Der Abschied fiel schwer, aber es gab ja schon das nächste Licht am Horizont: die Lernaktivität in Riva!

  1. Teilprojekt in Riva vom 08.10. – 14.10. 2017

Am Vormittag des 8. Oktober brachen 12 Schülerinnen und Schüler in freudiger Erwartung mit dem Romy-Lehrerteam in Richtung Riva auf. Von Mailand ging es mit dem Kleinbus nach Riva, wo wir gegen 21.00 Uhr herzlich von den Gastfamilien empfangen wurden.

Zum Ort Riva sagen Bilder mehr als tausend Worte. Aber trotz der pittoresken Landschaft war auch hier harte Arbeit angesagt: spannende Kurzgeschichten, in die spielerisch die Paradigmenwechsel der verschiedenen Epochen zur Beschreibung des Universums unter der Leitfrage „Warum ist der Nachthimmel dunkel?“ (Olbers Paradox) eingearbeitet werden sollten, wollten entwickelt werden. Die inhaltliche Vorbereitung fand wie gewohnt im Vorfeld der Projektfahrt an den jeweiligen Schulen statt, sodass der Arbeitsfokus in Riva auf dem kreativen Schreibprozess liegen konnte und sollte.

 

Professionelle Anleitung zum Schreiben eines Textes erhielten die Schülerinnen und Schüler von einem jungen, enthusiastischen Lehrer, der selbst als Schriftsteller tätig ist, also aus erster Quelle! Aber auch in Riva galt das Motto: erst die Arbeit, dann der Spaß, und so wurde fast jeden Tag von 8 Uhr morgens bis 17 oder 18 Uhr nachmittags gearbeitet, mit einer kleinen Mittagspause am Gardasee.

Rahmenprogramm

Das Highlight des Aufenthaltes war die Exkursion am Mittwochnachmittag auf den Monte Baldo. Schon die Busfahrt durch den goldenen Herbst war spektakulär. Quartier bezogen wir in einem kleinen Hotel, da wir vor Ort übernachten mussten. Das Programm ging nämlich bis in die Nacht! Eine Arbeitsgruppe von Astronomen hatte uns eingeladen, den Nachthimmel – der ja bekanntlich und mittlerweile auch von uns begründbar dunkel ist – durch Teleskope zu beobachten. Das war sehr aufregend. Und da wir dem Mann im Mond auch noch kurz Hallo sagen wollten, hatten wir die Gelegenheit bis 23.00 Uhr den schönen Sternenhimmel anzustaunen, bis sich der der Mond als goldene Scheibe über dem Horizont erhob, durch die Teleskope so nah, als wenn man dem Mann im Mond die Hand hätte schütteln können!

Am nächsten Morgen bekamen wir eine ansprechende Einführung in die Arbeit eines wissenschaftlich arbeitenden Astrophysikers. Mit aktuellen Programmen wurden uns die Strategien der Datenauswertung gezeigt und wir konnten aus einem gegebenen Datenwust bekannte Objekte herausfiltern und identifizieren.

Produktpräsentation

Nach der Rückkehr vom Monte Baldo hatten die Schülerinnen und Schüler noch ein letztes Mal die Gelegenheit ihre Kurzgeschichten – nun mit etwas Abstand – zu revidieren und zur Probe anderen Teilnehmergruppen vorzulesen. Nach einer letzten Überarbeitung waren die Vorbereitungen für die Lesung vor der Schulgemeinschaft am folgenden und damit letzten Arbeitstag in Riva getroffen.

Als wir am Samstag mit vierstündiger Verspätung im Flugzeug von Air Berlin saßen und es gen Heimat ging, konnten alle sich entspannt zurücklehnen: Wieder eine Lernaktivität als intellektuell erfolgreiche und emotional gewinnbringende Erfahrung genutzt!

  1. Teilprojekt in Malmö vom 11.03. – 17. 03. 2018

Am 11. März brachte uns das Flugzeug nach Kopenhagen. Von dort fährt ein Schnellzug über den Oresund nach Malmö. 20 Minuten später werden wir von den Freundinnen und Freunden aus der S:t Petri skola herzlich empfangen.

Gleich am nächsten Morgen beginnt die Arbeit in den Workshops. In Rahmen des dritten Teilprojektes in Malmö sind wir in erster Linie der Frage nach der Verantwortung nachgegangen. Die allgemeinen Fragen zur Verantwortung lauteten:

  • Was bedeutet Verantwortung?
  • Wer ist verantwortlich?
  • Für was?
  • Für wie lange?
  • Wie weit?
  • Für wen?

Diesen Fragen folgten wir bei der Auseinandersetzung mit den Themenvorschlägen der schwedischen Schule: zum einen standen Umwelt und Klimaschutz, zum anderen aber die Gleichberechtigung der Geschlechter auf dem Programm. Im schwedischen Schulsystem wird dieser Thematik große Aufmerksamkeit geschenkt und fachspezifisch diskutiert. Auch in unseren internationalen Gruppen gab es viel zu Diskutieren. Nachdem die Themen mit ihren wesentlichen Gedanken und Perspektiven herausgearbeitet waren, ging es um die Herausforderung, diese in kleinen Szenen darzustellen. Da war nicht nur das schauspielerische Talent der Schülerinnen und Schüler gefragt, sondern auch das kamera- und filmtechnische Knowhow! Aber wie immer wurde die Aufgabe mit viel Engagement und Spaß gemeistert.

Rahmenprogramm

Am Dienstag fuhren wir mit dem Bus nach Alnarp. Dort ist die schwedische Universität für Agrarwissenschaften ansässig. Ihr ist ein Institut angeschlossen, das sich der Konservierung von Pflanzensamen verpflichtet. Im Zeitalter, in dem die Diversität der Natur immer stärker zerstört wird, ist es ein Anliegen, die Artenvielfalt durch fachgerechte Lagerung der Pflanzensamen und kontrollierter Anpflanzung zu erhalten. Auch der Universität in Lund – der zweitältesten Uni in Schweden – statteten wir einen Besuch ab. Sie wurde 1666 gegründet. Ok, zu einer 475 Jahresfeier reicht es noch nicht, aber die Atmosphäre der Studentenstadt mit ihren schönen alten Gebäuden war schon sehr einladend. Die junge, engagierte Frau, die uns viele interessante Informationen über die Uni erzählen konnte, ermutigte die Schülerinnen und Schüler zu einem Studium in Lund. Sicherlich eine Überlegung wert!

Produktpräsentation:

Die Endprodukte waren kleine Fime, die bei allem Ernst der Aussagen schon erstaunlich professionel und sehr unterhalten waren. Das war zumindest die Einschätzung der Schülerinnen und Schüler der S:t Petri skola, die zur Filmvorführung am Nachmittag des letzten Tages geladen waren.

Diesmal viel uns der Abschied besonders schwer. Es war der letzte Besuch im Rahmen dieses Erasmus+ Projektes, für unsere Abiturientinnen und Abiturienten das letzte Erasmus+ Projekt. Nun hat der Schulalltag uns wieder, aber eines ist sicher: Wir alle – Lehrende wie Schülerinnen und Schüler – haben eine sehr schöne Zeit mit vielen positiven Erfahrungen verlebt, die uns noch lange in Gedanken und Herzen bleiben wird.