In unserm Projekt hatte das Entdecken der drei großen monotheistischen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam zum Ziel, vor allem aber das Kennenlernen ihrer drei Gotteshäuser und der damit verbundenen Gebetsrituale.
Dazu haben wir am ersten Tag der Projektwoche anhand eines Dokumentarfilmes die Grundlagen der drei Religionen erarbeitet. Welche Schriften und Gebete, welche Rituale, welche Kleider- und Essensvorschriften gibt es, welche Feste werden gefeiert, was passiert am Anfang und am Ende des Lebens?
Die folgenden drei Tage begannen jeweils mit einem Stationenlernen, bei dem die Merkmale der Gotteshäuser im Fokus standen. Welche typischen Gegenstände findet man in einer Moschee, in einer Synagoge oder in einer Kirche? Welche kleineren Unterschiede gibt es außerdem zwischen einer evangelischen und einer katholischen Kirche? Im Anschluss daran haben wir am Dienstag die Sultan Ahmet Moschee in Hörde, am Mittwoch die katholische Kirche St. Franziskus sowie am Donnerstag die Synagoge besucht, die in unmittelbarer Nähe unserer Schule liegt.




Die Sultan Ahmet Moschee in Hörde hat ihren Namen von ihrem großen Vorbild gleichen Namens in Istanbul erhalten. Ebenso wie die Istanbuler Moschee, die auch unter dem Namen „Blaue Moschee“ bekannt ist, ist auch die Hörder Moschee vorwiegend in Blautönen gehalten. Im Inneren wurden uns die typischen Elemente gezeigt wie die Gebetsnische, welche die Gebetsrichtung in Richtung Mekka anzeigt, die Predigtkanzel, die Vortragskanzel und die Muezzin-Galerie. Wir konnten aber auch einen Blick auf die Frauenempore oder in die Teeküche werfen. Außerdem hat die Moschee-Beauftragte uns von den fünf Säulen des Islam erzählt:
1. Glaubensbekenntnis, 2. Gebet, 3. Ramadan, 4. Spenden, 5. Pilgerfahrt.
Bei den Franziskanern haben wir einerseits einen Einblick in die Geschichte des Franziskanerordens sowie in das Leben als Mönch in einem Kloster bekommen, andererseits durften wir die Kirche erkunden und konnten neben den bekannten Bestandteilen im Kirchenraum wie Taufbecken, Altar, Ewiges Licht und Tabernakel auch Orte entdecken, die sonst nicht ohne weiteres zugänglich sind: In der Sakristei konnten wir z.B. die handgenähten und -bestickten Priestergewände oder die kostbaren liturgischen Geräte (wie z.B. Kelche, Schalen oder Monstranzen) bewundern, die eigens in einem Tresor aufbewahrt werden. Auf der Orgelempore, von der man einen wunderbaren Blick von oben auf das Kirchenschiff hat, konnten einige Schüler sich sogar selbst am Orgelspiel versuchen.






Die Dortmunder Synagoge zählt mit über 3.000 Mitgliedern zu den größten jüdischen Gemeinden Deutschlands. Sehr viele Dortmunder Juden und Jüdinnen stammen aus Russland oder der Ukraine, so dass hier neben Deutsch und Hebräisch auch Russisch gesprochen wird. Wir haben einiges über das jüdische Alltagsleben erfahren, über die besonderen Regeln, die am Schabbat gelten sowie über die Regeln für koscheres Essen. Z.B. dürfen Milch- und Fleischprodukte nicht zusammen aufbewahrt oder gegessen werden. In der Synagoge konnten wir unter anderem die prachtvollen Thora-Rollen sowie den siebenarmigen Leuchter bewundern. Auch hier findet man übrigens ein „Ewiges Licht“, das wie in der Kirche die Präsenz Gottes anzeigt. Wie bei den Muslimen sitzen im orthodoxen Judentum die Frauen getrennt von den Männern auf einer Empore.




Wir wünschen uns, dass dieses Projekt zeigen konnte, dass es bei allen Unterschieden der drei Religionen auch viele Gemeinsamkeiten gibt, dass letztlich alle drei Religionen als „abrahamitische Religionen“ auf denselben Wurzeln beruhen und wie wichtig daher ein respektvoller, toleranter Umgang miteinander für ein friedliches Zusammenleben ist (BNE-Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen).
In diesem Sinne: Schalom aleichem – Salam aleikum – der Friede sei mit euch!
Text und Fotos: Hatice Chaaouani & Katrin Stöppelkamp
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