Ende 2019 war es endlich so weit: Am Stadtgymnasium endet die Kreidezeit. Dort, wo früher die Schultafel und Schwamm den Klassenraum zierten, ist nun ein internetfähiger Touch-Screen-Monitor angebracht, höhenverstellbar wie die alte Schultafel. Natürlich kann der Monitor noch von Hand beschriftet werden, aber er kann weit mehr: Auf ihm lassen sich Internetseiten aufrufen, Schülerarbeiten können per Dokumentenkamera projiziert oder drahtlos per Tablet aufgerufen werden. In Verbindung mit den Tablets ist es darüber hinaus möglich Lern- und Arbeitsergebnisse individuell zu bearbeiten. Auf lange Sicht ist nicht nur die Kreidetafel, sondern auch das Schulbuch als Papiermedium ein Auslaufmodell, Lernprogramm und digitale Lehrwerke auf den Tablets machen’s möglich.

Bis dahin ist allerdings noch ein Stück Weg zurückzulegen. Vor allem die Lehrkräfte müssen geschult werden, denn sonst bleiben die Monitore nur „teure Deko“ so Schulleiter Bernhard Koolen. Deshalb greift das IT-Team zu einem kleinen Motivationstrick: Nur wer sich einer schulinternen Fortbildung unterzieht, bekommt als „Zertifikat“ ein Tablet ausgehändigt und kann dann erste Schritte in einen digitalisierten Unterricht ausprobieren. Die hohe Nachfrage nach Fortbildung zeigt: Das Kollegium unterstützt entschieden.

Ist das Kollegium angemessen geschult, werden in einem weiteren Schritt Tablet-Lerngruppen für Schülerinnen und Schülern gebildet, die dann nicht nur auf Kreide, sondern weitgehend auch auf Papier verzichten können.

„Wichtig ist uns, dass wir die Digitalisierung nicht im Hauruck-Verfahren, nach dem Motto ‚Friss oder stirb!‘ umsetzen, sondern step by step. Für uns am Stadtgymnasium gilt Gründlichkeit vor Schnelligkeit, denn dafür ist die digitale Transformation von Schule ein zu wichtiges Zukunftselement. Das gilt auch für die schrittweise Einführung von relevanten Apps, die es erlauben, „im und außerhalb des Unterrichts den Lernprozess individuell zu fördern“ So umschreibt der IT-Beauftrage Dr. Schweda den Digitalisierungsprozess am Stadtgymnasium.
Viel Erfolg!

Text und Fotos: Bernhand Koolen