Was ist Respekt? Wie behandelt man jemanden mit Respekt? Was ist Diskriminierung? Gibt es Unterschiede zwischen Toleranz und Akzeptanz? – Das waren Fragen, mit denen sich zwölf Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8 und 9 während der Projektwoche auseinandersetzten. Spiele brachten die Teilnehmer:innen dazu, sich in Personen, die Diskriminierung erfahren oder nicht respektvoll behandelt werden, hineinzuversetzen und zu überlegen, wie es sich anfühlt, nicht an allem teilnehmen zu können. Wie fühlt es sich beispielsweise an, nicht einfach in eine Disko gelassen zu werden? Wie fühlt es sich an, sich nicht politisch beteiligen oder wählen zu können? Wie fühlt es sich an, sich nicht an sportlichen Aktionen beteiligen zu können?
In Projekttagen mit dem Respektbüro und dem Fußballmuseum wurde ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass wir oft in Klischees oder sogar Vorurteilen denken und es viele Gruppierungen in unserer Gesellschaft gibt, die von ihrem Umfeld weniger respektiert werden als andere. Der Gleichheitsgrundsatz unseres Grundgesetzes scheint weder in den Köpfen unserer Schülerinnen und Schüler noch in der gesamten Gesellschaft komplett angekommen zu sein.
„Art. 3 GG
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) {…}
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
Dieses Grundrecht nehmen wir als unsere Aufgabe mit in unseren Alltag, um an seiner Umsetzung zu arbeiten und jedem Menschen den ihm gebührenden Respekt zu zollen.
Beispiele für Diskrimierungen:



Exkursion ins Fußballmuseum – Projekttag Vielfalt:
Was zeichnen wir, wenn wir eine Krankenschwester zeichnen sollen oder einen Franzosen, einen Lehrer oder eine deutsche Frauenfußballerin? Sind das noch Klischees oder schon Vorurteile? Diskriminierend war/ist auf jeden Fall der Umgang
mit den Frauen, die Fußball spielen, ihre Bälle waren kleiner und ihre Siegprämien bestanden nicht aus Geld, sondern aus
Porzellan-Services.





Diskriminierend war/ist auf jeden Fall der Umgang mit den Frauen, die Fußball spielen, ihre Bälle waren kleiner und ihre Siegprämien bestanden nicht aus Geld, sondern aus Porzellan-Services.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden zudem Menschen diskriminiert, die der jüdischen Religion angehörten. Sie mussten in jüdischen Vereinen spielen und durften keine Nationalspieler mehr sein, egal, wie gut sie waren. Einer von ihnen war Julius Hirsch. Er wurde 1943 von Dortmund aus nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde. An ihn wird im Fußballmuseum gedacht.
Definitionen – Was bedeuten Vielfalt, Respekt, Toleranz, Akzeptanz?
- Vielfalt – Fülle von verschiedenen Arten und Formen, reichhaltige Auswahl, Unterschiedlichkeit, Verschiedenartigkeit, Einzigartigkeit
- Respekt – auf Anerkennung, Bewunderung beruhende Achtung, wertschätzender, achtungsvoller Umgang mit dem anderen, einen anderen als wertvoll betrachten
- Toleranz (lat. tolerare = etwas dulden/ertragen)– Duldsamkeit, man duldet/erträgt etwas, lässt es gelten, es ist das Hinnehmen von Einstellungen, Anschauungen, Sitten und Lebensweisen, die den eigenen Überzeugungen widersprechen, aber das nur, weil man nichts dagegen tun kann, passiv ertragen
- Akzeptanz (lat. accipere = gutheißen, annehmen) – freiwillige Bereitschaft, Personen, Probleme, Situationen so anzunehmen, wie sie sind, obwohl sie den eigenen Wünschen/Erwartungen nicht entsprechen
Umfrage zum Thema „Respekt“:

Text und Fotos: Gabriele Arning
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