Die Schülervertretung des Stadtgymnasiums mahnt am Holocaustgedenktag, die eigene Verantwortung wahrzunehmen und gegen antidemokratisches Handeln aufzustehen.
Am 27. Januar gedenkt die Welt der Opfer des Holocaust. An diesem Tag wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Soldaten der Roten Armee befreit. Auch in Dortmund wird alljährlich im Rahmen der Gedenkfeier am Wasserturm am Heiligen Weg an die Opfer der Schreckensherrschaft des Faschismus erinnert. Dort befand sich der Südbahnhof, von wo tausende jüdische Männer, Frauen und Kinder aus dem Regierungsbezirk Arnsberg in Vernichtungslager deportiert wurden.
In diesem Jahr stand das Gedenken unter dem Einfluss der aktuellen Befürchtungen, es gebe eine Zunahme rechtsextremen Gedankengutes in Deutschland, welches eine Gefahr unserer Demokratie darstellen könnte. Diesen Sorgen wurden in den Beiträgen der Schülerinnen und Schüler des Stadtgymnasiums und des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums erkennbar.
Douaa Chadi (Q1) und Carl Henry Brakmann (Q2) trugen das Gedicht „Gegen das Vergessen“ von Karl Retzler vor, in dem deutlich wird, dass wir keine Schuld daran tragen, was während des Nationalsozialismus passierte. Wir alle würden uns aber mitschuldig machen, wenn es wieder passieren würde, wenn wir zuließen, dass die nationalsozialistischen Gräueltaten vor allem gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger vergessen oder verharmlost werden. Wir haben die Pflicht, uns zu informieren, nicht die Augen vor Diskriminierung, Ausgrenzung, Verfolgung zu verschließen und gegen menschenverachtendes Handeln aufzustehen und zu handeln. Stolpersteine wie die der Familie Meyer, die gerade vor einigen Monaten vor dem Parkplatz des Stadtgymnasiums verlegt wurden, erinnern uns täglich an das Schicksal der unzähligen Familien, die der Vernichtung durch die Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Sie mahnen uns jeden Tag und rufen uns zu: „Lasst so etwas nie wieder geschehen!“
Gerade in Zeiten, in denen Rechtsextremismus und Antisemitismus wieder lauter werden, ist es wichtig, die Verbrechen, die zwischen 1933 und 1945 über 17 Millionen Menschen das Leben kosteten und Generationen traumatisiert zurückließen, nicht zu vergessen.
Text und Fotos: Gabriele Arning
Neueste Kommentare