Endlich war es soweit. Ende Oktober durften die drei siebten Klassen ihre Klassenfahrt, die im letzten Schuljahr coronabedingt ausfallen musste, nachholen. Und so ging es für drei Tage in die Wildnis – oder zumindest fast 😊. Die Jahrgangsstufe 7 fuhr vom 26. bis 28. Oktober zum Survival Camp in die Jugendherberge nach Hagen.

Dort lernten wir die drei wichtigsten Fähigkeiten, die man benötigt, um in der Wildnis überleben zu können. Zuerst muss man dafür sorgen, dass man vor Wetter und gefährlichen Tieren geschützt ist. Daher bauten wir im Wald Unterstände aus Materialien, die wir dort fanden: Stöcke, Äste, Laub, Erde. Bei der „Wildschwein“-Probe mussten dann alle Hütten beweisen, ob sie einem Angriff von Tieren standhielten. Fast alle Gruppen hatten stabile Unterschlupfe gebaut und so hätten wir tatsächlich im Wald schlafen können. Das hatten einige im Vorfeld befürchtet, aber zum Glück gab es bequeme Betten für uns in der Jugendherberge.

Die nächste wichtige Fähigkeit fürs Überleben in der Wildnis ist das Gewinnen von trinkbarem Wasser. Zwar gibt es häufig Bäche oder Quellen in Wäldern, aber man sollte das Wasser nicht einfach so trinken, sondern versuchen, es zu reinigen. Dazu braucht man nur wenige Materialien, die man überall im Wald finden kann oder dabei hat: Stoff (wir nahmen Watte), Holzkohle, Sand, Gras, Kieselstein. Dies füllten wir in genau der Reihenfolge in eine alte halbierte PET-Flasche und filtrierten das Dreckwasser, das wir vorfanden. Und es klappte! Das Ergebnis war beeindruckend. Noch besser ist es allerdings, wenn man das Wasser zusätzlich abkocht, um Keime noch sicherer abzutöten.

Dazu lernten wir Feuer zu machen. Unsere Teamer hatten natürlich auch einen Feuerbohrer dabei (damit wird ein hölzerner Stab auf einem flachem Holzstück zwischen den Handflächen gedreht, um durch die Reibungshitze glühenden Holzstaub zu erzeugen). Tatsächlich Feuer haben wir dann aber erst mit einem Magnesiumstab entzünden können, der Funken sprühte und auf unsere Holzspäne fiel. Wir waren sehr stolz, als wir schließlich unser filtriertes Wasser in einem Topf in unserem selbst angezündeten Feuer zu einem fast leckeren Rosmarin-Tee abkochen konnten. Als Belohnung für alle gelösten Aufgaben durften wir uns über eine Seilrutsche einen Berg abseilen bzw. hinunterrutschen lassen. Das hat großen Spaß gemacht.

Nach diesen ereignisreichen zwei Tagen mussten wir auch schon wieder abfahren. Allerdings nahmen wir einen kleinen Umweg über Iserlohn und tauchten noch für knapp zwei Stunden in eine faszinierende Höhlenwelt ein. Wir durften die Dechenhöhle bei einer exklusiven Dunkelführung erleben und die umwerfenden Tropfsteine bewundern. Pünktlich zum Schulschluss kamen wir erschöpft, aber auch zufrieden wieder am Ostwall an. Drei spannende Tage lagen hinter uns, die wir sicher nicht so schnell vergessen werden.

Text und Fotos: Gabriele Arning