In der letzten Woche waren unsere Freunde aus dem Erasmus-Projekt „Humans First“ bei uns zu Gast. Insgesamt 37 SchülerInnen aus Dereham (GB), Riva del Garda (Italien) und Benigànim (Spanien) setzten sich mit dem Strukturwandel am Beispiel des Ruhrgebietes auseinander.

  • Wie wurde aus dem überschaubaren Hanse-Städtchen Dortmund ein gewichtiger Industriestandort?
  • Wie ging man früher mit den Einwanderungswellen um (Siedlungsbau)?
  • Wie sah das Leben der Bergarbeiterfamilien aus?
  • Warum nennt man das Ruhrgebiet „Schmelztiegel“?
  • Welche Folgeschäden werden die nachfolgenden Generationen belasten?
  • Was wurde aus den Minen und Industrieanlagen?

Diesen Fragen wurde in internationalen Kleingruppen nachgegangen. Informationen zu den Themen lieferte auch das Rahmenprogramm:

Schon gleich am ersten Tag hieß es: Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan! So könnte man die Verwandlung des Gebietes um den Phoenix-See, die in den letzten 21 Jahren vonstatten ging, beschreiben. Wo vormals die Hochöfen für viel Staub und schlechte Luft sorgten, lädt heute ein Naherholungsgebiet zum Verweilen ein. Naja, zumindest der Preis der Wohnungen ist stolz…

Am zweiten Tag wurde uns auf einem Rundgang durch die Dortmunder Nordstadt die Bedeutung der Gentrifizierung mit allen ihren Vor- und Nachteilen deutlich vor Augen geführt. Da konnten einige unserer SchülerInnen aus eigener Erfahrung mitreden! Höhepunkt war der „Zwischenstopp“ bei den Eltern von Abdullah. Wir wurden mit allerlei Köstlichkeiten aus der eigenen Bäckerei verwöhnt. Toll!

„Schicht im Schacht“ ist eine Tatsache: Es wird im Ruhrgebiet keine Kohle mehr gefördert. Bei einem Besuch am Mittwoch im HyNoon-Labor in Herten konnten wir theoretisch und experimentell erfahren, wie der Wasserstoff als alternativer Energieträger ins Spiel kommen kann.

Ein Erlebnis der besonderen Art war die Führung am Donnerstag in einem Trainingsbergwerk in Recklinghausen. In tief in eine Halde eingegrabenen Stollen konnten wir die Arbeitssituation der Bergarbeiter gut nachempfinden. Allerdings war unser Aufenthalt entschieden gefahrloser als damals!

Erfüllt mit allen Eindrücken ging es an die Ausarbeitung der Kahoots. Diese wurden dann am Freitagvormittag mit den Klassen der Jahrgangsstufen 8 und 9 gespielt. Neben dem Spaß am Spiel waren die SchülerInnen auch beeindruckt von dem internationalen Teamgeist in den Erasmus-Gruppen und der selbstverständlichen Kommunikation auf Englisch. Das macht Lust aufs Mitmachen!

Am letzten Abend gab es das Abschieds-Grillen in der Schule. Chef-Griller, Herr Eryilmaz, in seinem Element!

Text und Fotos: Michaela Horstendahl