Der Katholische Religionskurs der Q1 hat sich im Rahmen einer Unterrichtsreihe zur (christlichen) Ethik in den letzten Wochen intensiv mit dem kontroversen Thema „Sterbehilfe“ auseinandergesetzt.

Hat ein Mensch – z.B. bei schwerer Krankheit – das Recht, sein Lebensende selbst zu bestimmen? Während das deutsche Recht diese Frage klar mit „Ja!“ beantwortet (die Beihilfe zur Selbsttötung mittels eines tödlichen Medikamentes ist z.B. gesetzlich erlaubt), beantworten die Religionsgemeinschaften diese Frage anders, weil sie das Leben als Geschenk Gottes ansehen. Welche Alternativen am Lebensende gibt es also?

Um eine besonders menschenzugewandte Form der Sterbebegleitung näher kennenzulernen, haben wir den ambulanten Malteser Hospizdienst an unsere Schule eingeladen und durften am Montag Frau Willing (als hauptamtliche Mitarbeiterin) und Frau Werner (als ehrenamtliche Mitarbeiterin) in unserem Unterricht begrüßen.

Neben einer ersten Kennenlernrunde und einem Memory zum Thema Sterbehilfe konnten wir all unsere Fragen rund um den Hospizdienst stellen. Dabei haben uns Frau Willing und Frau Werner auf sehr authentisch-persönliche Weise von ihren vielfältigen Aufgaben erzählt – von traurigen und bedrückenden, aber auch von vielen schönen Momenten mit den Sterbenden und deren trauernden Angehörigen. Denn die Arbeit des Hospizdienstes umfasst nicht nur die Begleitung der Sterbenden selbst, sondern auch verschiedene Angebote und Hilfestellungen für die Angehörigen, wie z.B. das Trauercafé, Informationsgespräche zur Patientenverfügung oder die so genannten „Letzte Hilfe-Kurse“, in denen Angehörigen die Ängste und Hilflosigkeit beim Umgang mit einem sterbenden Familienmitglied genommen werden können.

Denn Zuwendung, Nähe und ein offenes Ohr sind das wertvollste, was einem Menschen an seinem Lebensende geschenkt werden kann. Wir bedanken uns von Herzen für diesen eindrucksvollen Besuch, von dem mit Sicherheit jeder etwas mitnehmen konnte.

Text und Fotos: Katrin Stöppelkamp